Crowdfunding funktioniert nicht nur im Fernsehen

Crowdfunding funktioniert nicht nur im Fernsehen

Schon seit 2014 läuft beim Fernsehsender VOX „Die Höhle der Löwen“. Jungunternehmer und solche, die es werden wollen, stellen ungewöhnliche Produktideen vor und werben um das Geld prominenter Investoren. Was hier als Unterhaltungsshow aufgezogen ist, hat mittlerweile einen festen Platz in der Unternehmensfinanzierung.

Wirtschaftliche Interessen im Vordergrund

Crowdfunding hat viele Gestalten. Während Kreativkünstler wie Musiker und Autoren per Crowddonation oder Crowdsupporting als Spendensammler ihre Fans ansprechen und nur geringwertige materielle Gegenleistungen versprechen, geht es bei innovativen Produkten oder Dienstleistungen um Gewinne. Crowdlending bezeichnet die Kreditvergabe an Unternehmen durch private Geldgeber. Das Prozedere beim Privatkredit für Selbstständige ist identisch mit sogenannten P2P (Peer to Peer) Krediten, die über spezialisierte Plattformen im Internet vergeben werden. Der Kreditinteressent stellt sein Projekt vor, Investoren beteiligen sich in der Regel mit kleinen Beträgen und verteilen so ihr Risiko. Nachteilig aus Sicht des Existenzgründers ist die Verpflichtung zur Zahlung von Tilgung und Zinsen unabhängig vom Erfolg der Geschäftsidee. Schlimmstenfalls steht er nach dem Scheitern vor einem Schuldenberg. Unter anderem warnt der Ratgeber europakredit.com nachdrücklich vor dem Risiko einer Überschuldung. Wenn Banken Kreditanträge ablehnen und ein Startup deshalb auf Crowdlending ausweichen muss, sollte dies ein Warnsignal sein.

Crowdfunding hat viele Gestalten

Unternehmerische Beteiligung anstreben

Eine sinnvolle Alternative ist das Crowdinvesting, wie es auch in der Höhle der Löwen praktiziert wird. Die Investoren geben nicht bloß einen Kredit, sondern gehen eine unternehmerische Beteiligung an den Chancen und Risiken ein. Geht die Sache schief, verlieren sie ihr Kapital ohne die Möglichkeit, in einem Insolvenzverfahren Forderungen geltend zu machen. Ist das Geschäftsmodell erfolgreich, muss der Erfinder oder Ideengeber seinen Gewinn mit dem Investor teilen. Wichtig ist ein ehrlicher Geschäftsplan. Vor einer Investition findet in aller Regel eine sogenannte Due-Diligence-Prüfung statt. Schwindel und Schönfärberei kommen spätestens dann ans Licht, und die Finanzierung wird platzen. Das ist übrigens auch bei der Mehrzahl der Deals aus der Löwenhöhle der Fall. Sobald die Kameras ausgeschaltet sind, beginnt der geschäftliche Teil, und dann scheitern die Nachverhandlungen. In Deutschland ist zudem das Kleinanleger-Schutzgesetz zu beachten. Es beschränkt seit 2015 die Schwarmfinanzierung auf 1.000 Euro pro Anleger. Mehr geht nur bei Nachweis eines entsprechend hohen Einkommens oder frei verfügbaren Vermögens.

Falls Sie im Kontext von Crowdfunding bzw. Crowdinvesting an einer professionellen Marketing-Unterstützung interessiert sind – etwa bei Ihrer Unternehmensgründung, dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Unser Partner in Hessen – das Gründungsnetzwerk Hessen – ist bei weiteren Fragen Ansprechpartner und u.a. auf das Thema Crowdfunding und Crowdinvesting spezialisiert.